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Die Universitätsbibliothek Heidelberg ist die zentrale Bibliothek der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 29. Sie befindet sich am südwestlichen Ende des Uniplatzes an der Ecke Grabengasse/Plöck.
Die heutige Universitätsbibliothek datiert ihren Anfang auf die Anschaffung einer Urkunden-Kiste durch den ersten Rektor, Marsilius von Inghen, 1388. Diese Kiste wurde in der Heiliggeistkirche untergebracht.
Verschiedene, seit der Gründung der Universität aufgebaute Büchersammlungen wurden im 16. Jahrhundert vom Kurfürsten Ottheinrich zur Bibliotheca Palatina vereinigt und ausgebaut. Ganz wichtig waren vererbte Bestände der Fugger (Augsburg, Ulrich Fugger d. Ä.). Der größte Teil dieser seinerzeit berühmte Bibliothek wurde 1622 im Dreißigjährigen Krieg als Kriegsbeute an den Vatikan in Rom verschenkt. Damit war wissenschaftliches Arbeiten zunächst unmöglich geworden.
Im 19. Jahrhundert entstand eine neue Universitätsbibliothek, in die auch Teile der Bibliotheca Palatina zurückkehrten. Die Bibliotheken der 1804 säkularisierten Klöster Salem und Petershausen bildeten den Grundstock des Wiederaufbaus.
Karl Zangemeister (1837-1902) wurde der erste hauptberufliche Leiter der Universitätsbibliothek.
1901 bis 1905 wurde von Josef Durm aus rotem Sandstein ein neues Gebäude für die Universitätsbibliothek errichtet, das sich gegenüber der Peterskirche befindet. Seine Bauart spiegelt den Renaissance-Stil des Schlosses wieder und weist auch Einflüsse des Jugendstils auf. Die Fassaden sind durch viele Fenster zur Naturbeleuchtung durchbrochen. Dieses Gebäude wurde vielfach erweitert. Zuletzt um Kellergeschosse im Hof der Universität.
In der Universitätsbibliothek befindet sich auch ihr Museums mit wertvollen Einzelstücken. Das Archiv der Universität wurde zwischenzeitlich in ein separates Universitätsmuseum (im Gebäude Alte Universität) ausgegliedert.
Die Universitätsbibliothek ist heute die Zentralbibliothek der Universität. Die Zentralbibliothek und die dezentralen Fachbibliotheken der Universitätinstitute bilden ein einheitliches Bibliothekssystem unter Leitung des Direktors der Universitätsbibliothek.
Seit 1978 versorgt eine Zweigstelle der Universitätsbibliothek im Neuenheimer Feld die dortigen naturwissenschaftlichen und medizinischen Institute.
Die UB hat ca. 170 Personalstellen (in Wirklichkeit sind es viele Personen mehr durch Teilzeitstellen).
Heute verfügt die Bibliothek über einen Bestand von 3,13 Millionen Bänden, davon etwa 980.000 Bände Altbestand mit Erscheinungsjahren bis 1900. In 83 dezentrale Bibliotheken (davon 11 Bibliotheken mit über 100.000 Bänden) stehen weitere 3,5 Mio. Bände.
Unter den etwa 6600 Handschriften ragt der Codex Manesse (Große Heidelberger Liederhandschrift) heraus.
Die Universitätsbibliothek Heidelberg betreut mehrere Sondersammelgebiete (Ägyptologie, Klassische Archäologie, Mittlere und Neuere Kunstgeschichte, Kunstwissenschaft allgemein, Südasien).
Virtuelle Fachbibliotheken für diese Fächer befinden sich im Aufbau.
Jährlich greifen 34.500 aktive Benutzer mit rund 1,4 Millionen Ausleihen auf ihre Bestände zurück (Zahlen von 2005). Das konventionelle Bücherangebot wird längst durch zahlreiche elektronische Serviceleistungen ergänzt. Rund 3.000 kommerzielle wissenschaftliche Zeitschriften der 10.732 laufend gehaltene Zeitschriften und Zeitungen können von Universitätsangehörigen elektronisch genutzt werden (vgl. e-Book, Elektronische Zeitschriften). Die einzelnen Universiätsinstitute können damit Lehrenden und Studenten über ihre im Haus befindliche Institutsbibliothek hinaus Zugriff auf weit größere Bestände ermöglichen.
Zu sehen sind u. a. der restaurierte Erdglobus des Kurfürsten Karl Theodor, ein nachempfundenes Skriptorium (Schreibstube; Vorläufer heutiger Kopiermaschinen)
Ihre Gliederung:
:A. Die ersten vier Jahrhunderte (1386 bis 1800)
:: u. a. erster Gebäudebesitz durch die Vertreibung der Heidelberger Juden, Hebräische Studien, Handschriften der Bibliotheca Palatina; Der Eintritt der Juden in die Universität bis 1800
:B. Emanzipation und der liberale Geist Heidelbergs (1800 bis 1918, Jüdische Dozenten und Studenten im Großherzogtum Baden )
:C. Blüte und Gefährdung in der Weimarer Republik (1919 bis 1933)
:D. Ausgrenzung und Vertreibung in der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945)
:E. Neuanfang (nach 1945)
Heidelberg, Winter, 2006. - 128 S. ISBN 3-8253-5202-I
Von den separaten Einzelbewertungen zu der Attraktion ergibt sich die Gesamtbewertung
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